Der erste 100-Meter-Holzturm mit einer 1,5-Megawatt-Vensys-Windenergieanlage wurde Ende 2012 in Hannover-Marienwerder eingeweiht. Er besteht aus einer Gerüstkonstruktion als Kern und 54 tragenden Holzelementen, die aus kreuzweise verleimtem Fichtenholz hergestellt wurden. Diese 30 Zentimeter starken Elemente haben eine Größe von bis zu 2,72 Metern Breite und 15 Metern Länge.

Der achteckige Turm wird wie ein Stahlrohrturm auf einem herkömmlichen Fundament errichtet, jedoch ohne Fundament-Einbauteil. Entsprechend der Beschaffenheit des Bodens kann das Fundament als Flach- oder Tiefgründung ausgeführt werden. Über gelochte und verklebte Stahlplatten wird das Fundament mit dem Turm verbunden. Mit Hilfe vorgefertigter eckiger Bauteile für das Lehrgerüst gelingt ein schneller Aufbau des Turms. Im Gerüstinneren werden alle elektrischen Leitungen und das Fahrstuhlsystem geführt. An diesem Kern des Turmes ausgerichtet, werden die Holzelemente ebenfalls mit ins Holz eingelassenen Stahlplatten verklebt und ergeben einen Hohlkörper, der das gesamte Gewicht der Anlage trägt. Ein spezieller Adapter verbindet den Turm und die Gondel der Windenergieanlage. Die Außenwand wird mit einer wetterfesten Folie der Firma Sika vor Witterungseinflüssen geschützt.

99 Prozent erneurbare Rohstoffe

Der Holzturm besteht zu 99 Prozent aus einem erneuerbaren Rohstoff und erfordert von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling einen geringeren Energieeinsatz als herkömmliche Turmkonzepte. Für den TimberTower wird darüber hinaus ausschließlich PEFC-zertifiziertes Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern verwendet. Vorteilhaft ist weiterhin der geringere Aufwand beim Transport: Für die Anlieferung der Holzelemente können Standard-LKWs verwendet werden. Für einen 100 Meter hohen Turm wird beispielsweise etwa 400 Kubikmeter Holz benötigt. Das entspricht zehn LKW-Ladungen. Auf kostenintensive Schwertransporte kann verzichtet werden.