Hybridturm und Turmdrehkran
Turm aus Stahl und Beton
Durch die Hybridtürme der Max Bögl Wind AG lassen sich Windenergieanlagen mit einer Nabenhöhe von bis zu 150 Metern verwirklichen. Dadurch dringen die Rotoren in Bereiche mit höheren Windgeschwindigkeiten vor. Näherungsweise kann durch jeden Meter Höhengewinn von einer Steigerung des Stromertrags um 0,5 bis 1 Prozent ausgegangen werden. Durch höhere Türme lässt sich der Ertrag vor allem an windschwächeren Binnen-Standorten steigern.
Max Bögl Bauservice GmbH und Co. KG
Die Windkrafttürme bestehen aus Betonringen und Stahlsegmenten, die, ähnlich eines Baukastensystems, modular zu hybriden Türmen unterschiedlicher Höhe zusammengefügt werden können. Abgesehen vom untersten Betonring werden vorgefertigte Betonteile in „trockener Fuge“, d.h. ohne Fugenvermörtelung aufeinander gesetzt. Dies macht es möglich, die Windkraftanlagen bei fast jedem Wetter zu bauen. Der untere Bereich aus Beton wird vom Fundament zum Übergangsstück zwischen Beton- und Stahlturm über die gesamte Höhe entlang der Innenwandung verspannt. Der anschließend aufgesetzte Stahlturm wird ebenfalls modulartig aufgebaut.
Selbstkletternder Turmdrehkran
Da die Türme höher sind als herkömmliche Windkrafttürme, übernimmt ein zusammen mit dem Baumaschinenhersteller Liebherr konzipierter, selbstkletternder Turmdrehkran die Aufgabe der Errichtung. Er wächst mit dem aufzubauenden Windkraftturm in die Höhe und nutzt das Betonfundament der Windkraftanlage als Standplatz. Die Arbeiten für die Errichtung des Krans selbst benötigen dadurch deutlich weniger Platz. Eine eigene Kranstellfläche ist für diesen Kran nicht mehr notwendig, so dass die befestigte Fläche vor einem Turm auf 1.200 m² verringert werden kann.
Der Transport des Turmdrehkranes kann außerdem mit normalen LKWs durchgeführt werden. Bei vergleichbarer Traglast benötigt ein Raupenkran bei diesen Hakenhöhen in etwa 60 Schwertransporte. In einer Höhe von ca. 85 Metern wird der Kran am Übergangsstück des Turms von Beton zu Stahl noch einmal abgespannt. Diese ermöglicht es der Maschine, auch bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 20 m/s zu arbeiten. Dieses System eignet sich besonders bei der Errichtung von Windenergieanlagen in Waldstandorten.
Montage Hybridturm mit Kletterkran (Bild: © Max Bögl GmbH)